Aber wie öffnet sich die Tür zu dieser wunderbaren Welt?
Ganz einfach: in dem sich die eigene Tochter in einen Marokkaner verliebt, der der Sohn eines Webers ist.
Seine Geschichte begann schon als Kind, weil sein Vater seinen Webstuhl in einem Raum des Hauses hatte. Die Familie bewahrt die Fähigkeit bereits von Generation zu Generation. Kein Wunder: Der kleine Sohn spielte bei ihm mit Shuttles, Spulen, Spinnrad und Gewinden. Aus dem Kind wurde ein liebenswerter junger Mann, der in der Welt herumreiste und in Deutschland meine Tochter kennenlernte.
Leider verstarb sein Vater in jungen Jahren an einem Schlaganfall. Die ganze Familie war schockiert und brauchte Monate um das durchzustehen. Daher nahm mein Schwiegersohn die Verantwortung für die Familie auf sich. Er wollte die Webstühle arbeiten lassen und vor allem diese Kunst retten. Die Zeit der Corona Krise hat es ihm sehr schwer gemacht. Deshalb haben wir uns entschlossen die wunderbaren Schals der Familie hier in Deutschland im Internet und inzwischen auch auf Kunsthandwerker Märkten zu verkaufen.
Aber kaum jemand kennt hier die Agavenseide.
Fluch oder Chance? Wie auch immer, wir nehmen die Herausforderung an und wollen sie bekannter machen.
Agavenseide stammt von den Blättern bestimmter Agavenarten, die besonders lang fasrig sind. Die Blätter werden in reinem Wasser eingeweicht und schonend aufgearbeitet. Jetzt kann sie traditionell versponnen werden.
Die fertige Faser hat einen zarten, natürlichen Schimmer und erinnert an die Seide der Raupen. Allerdings ist die Agavenseide etwas fester und strapazierfähiger. Und kein Tier muss dafür sterben.
Agavenseide eignet sich besonders für die Färbung mit Pflanzen oder Mineralfarben. Und unter den Händen von Mustapha entstehen Schals, die wie wahre Kunstwerke aussehen, in einzigartigen Farbvariationen. In der Auswahl seiner Farbkombinationen kann ich inzwischen sogar seine Stimmungen erkennen.
Denn wenn etwas in Handarbeit gefertigt wird, steckt vieles in dieser Arbeit und Herstellung: Können, Talent, Geduld aber auch Leidenschaft.
Bitte vergiss nicht so schnell, dass Mustapha mit seiner Mühe und Hingabe an deinem Schal gearbeitet hat. Und dabei ist es nicht nur die Weberei die ihn beschäftigt hat, zuerst hat er auch das Garn handgesponnen. Die Agavenseide lässt sich ähnlich wie Flachs verspinnen. Ist das getan braucht Mustapha einen Tag um 4 Schals auf seinem traditionellen Holzwebstuhl zu weben.
Das Weben dieser Agavenseide braucht sehr viel Erfahrung und Geschick. Aber Mustapha ist ein echter Profi, der sein Handwerk schon in der 3. Generation ausübt. Und weil er schon im Traum webt braucht er Abwechslung… diese 4 Schals werden niemals ganz gleich, sondern weichen in kleinen Details voneinander ab. Das erhält seine Freude an der Arbeit und beschert uns viele einzigartige Unikate.
Bei uns gibt es keine Massenproduktion, keine Maschinenfertigung. Maße sind ca. Angaben, haben kein zentimetergenaues Maß oder eine exakte Form wie aus einer Maschine. Solltest du also auf der Suche nach akkurater Massenware sein, können wir dir leider nicht weiterhelfen.
Die Geschichte der marokkanischen Weberei hat eine jahrhundertelange Tradition. Diese wundervolle Tradition, Leidenschaft & Einzigartigkeit wollen wir am Leben erhalten und mit unseren Schals an dich weitergeben.
Wenn du genauso eine Affinität zu echter Handarbeit und natürlichen Materialien hast wie wir und ebenfalls die Einzigartigkeit von handgefertigten Schals liebst, sind wir uns sicher, dass wir auch für dich das passende Stück marokkanischer Kunst haben.
Ilona von Feenfunken
Mit ihren kunterbunten Schals aus dem ganz besonderen Material ist Ilona eine echte Bereicherung für kasuwa. In ihrem Shop Feenfunken kannst du sie alle bewundern – du wirst begeistert sein!
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kasuwa