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Was gilt es vor der Eröffnung eines Shops auf einem Online-Marktplatz zu beachten – eine Übersicht

Was benötigt man, um auf einem Online-Marktplatz in Deutschland zu verkaufen

Um auf einem Online-Marktplatz in Deutschland zu verkaufen, musst du eine Reihe von Anforderungen und rechtlichen Bestimmungen beachten, sowie einige Vorbereitungen treffen, um erfolgreich starten zu können. Bestimmt bist du auf deinem Gebiet ein Profi, stellst wunderschöne Dinge her und weißt auch, worauf es ankommt, um dein Produkt von anderen abzuheben. Das ist die eine Seite der Medaille. Um die andere Seite zum Glänzen zu bringen – nämlich eine erfolgreiche Präsenz auf einem Online-Marktplatz zu betreiben, bedarf es ziemlich vieler wichtiger Vorbereitungen.

Gewerbeanmeldung

Wenn du planst, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, auf Online-Marktplätzen zu verkaufen, benötigst du ein angemeldetes Gewerbe. Dies gilt für Einzelpersonen und Unternehmen gleichermaßen. Es ist in Deutschland nicht mehr möglich, als Privatperson auf Online-Marktplätzen zu verkaufen, wenn eine eindeutige Gewinnerzielungsabsicht besteht. Dies wird entweder mit einem gültigen Gewerbeschein belegt oder mittlerweile durch die USt-ID, die alle gewerblich tätigen Personen auf Online-Marktplätzen vorweisen müssen.

Unabhängig von der Anmeldung eines Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt, musst du dich auch beim Finanzamt anmelden und eine Umsatzsteuer-ID beantragen.

Weiterführende Links:
Alle Infos rund ums Gewerbeanmelden (gruenderplattform.de)

Umsatzsteuer-ID (USt-ID Nr.)

Um auf deutschen Online-Marktplätzen verkaufen zu können, musst du seit 2021 eine gültige USt-ID Nr. hinterlegen. Dabei ist es völlig egal, ob du der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG unterliegst, oder nicht. Diese muss in jedem Fall beantragt und bei der Eröffnung des Onlineshops beim Marktplatzbetreiber hinterlegt werden (Umsatzsteuergesetz (UStG) § 22f i.d.F. 10.03.2021).

Solltest du über die Kleinunternehmerregelung hinauswachsen (in der Regel abhängig vom Jahresumsatz), musst du auch Umsatzsteuer abführen und entsprechende Voranmeldungen vornehmen. Das bleibt dir allerdings als Kleinunternehmer erspart (§ 18 Abs. 2 Satz 3 UStG.).

Weiterführende Links:
Informationen über die Beantragung einer USt-ID (kasuwa Verkäufer Portal)
Vergabe und Erteilung der USt-IdNr. (BZSt)
Kleinunternehmerregelung (IHK Berlin)

Rechtstexte

Wir empfehlen an dieser Stelle, die Rechtstexte-Pakete der IT-Kanzlei München – unserem Partner – zu nutzen. Zum einen bietet die Kanzlei ein System an, welches alle relevanten Seiten der Online-Shops auf Markplätzen automatisiert aktualisiert, um bei Änderungen rechtlicher Anforderungen möglichst schnell reagieren zu können. Zum anderen erhält man in Streitfragen auch rechtlichen Beistand über die IT-Kanzlei München.

Für einen Shop auf einem Online-Marktplatz benötigst du mindestens folgende Rechtstexte:

  • Impressum
    Ein Impressum enthält bestimmte Informationen wie deinen Namen oder den Namen deines Unternehmens, Adress- und Kontaktinformationen, Handelsregisternummer (falls vorhanden), Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls vorhanden) und weitere Angaben. Es muss möglich sein, über Informationen im Impressum einen schnellen Kontakt herstellen zu können, z.B. über eine Telefonnummer.
  • Datenschutzerklärung
    Du musst eine Datenschutzerklärung vorweisen, die erklärt, wie du mit den Daten deiner Kunden umgehst. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU.
  • Widerrufsrecht
    Kunden in Deutschland haben das Recht, innerhalb einer bestimmten Frist von Online-Käufen zurückzutreten. Du musst über dieses Recht informieren und ein Widerrufsformular bereitstellen, welches Kunden bei einem rechtsgültigen Widerruf ausfüllen und dir zur Verfügung stellen, um den Widerruf erfolgreich durchführen zu können.
  • AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen)
    Es ist ratsam, AGB zu erstellen, die die Beziehung zwischen dir und deinen Kunden regeln. Diese sollten den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und klar und verständlich sein.

Weiterführende Links / Anbieter von Rechtstexten:
IT-Recht Kanzlei
händlerbund.de
onwalt.de
e-recht24.de

Verpackungslizenz

Ausnahmslos jeder, der einen Shop betreibt und physische Produkte vertreibt (die in der Regel verpackt sind), muss seine Verpackungen bei einem dualen System beteiligen (lizenzieren). Ausnahmen bilden hiervon die Verkäufer, die ausschließlich digitale Produkte anbieten und bei denen folglich auch kein Verpackungsmaterial zur Verwendung kommt.

Die IT-Kanzlei hat einige interessante Artikel zum Thema Verpackungslizenz veröffentlicht:

Du solltest dich ein wenig mit den verschiedenen Lizenzmodellen und Tarifen auseinandersetzen. Je nach Verbrauchsmenge kann man unterschiedliche Pakete buchen und es ist auch möglich, den Verbrauch im Nachhinein zu korrigieren. Hier solltest du dir ein wenig Zeit nehmen, dann damit lässt sich tatsächlich der ein oder andere Euro sparen.

Weiterführende Links:
Das Verpackungsgesetz einfach erklärt (kasuwa Verkäuferportal)
Das komplette Verpackungsgesetz im Internet (gesetze-im-internet.de)

Verpackungsmaterial

Im Handmade-Business sind kreative Verpackungstechniken nicht nur eine Möglichkeit, Produkte zu schützen, sondern auch ein wichtiger Teil der Markenbildung und Kundenerfahrung. Individuelle und kreative Verpackungen können dazu beitragen, eine emotionale Verbindung zum Kunden aufzubauen und die Einzigartigkeit des Produktes hervorzuheben. Damit deine Verpackungen einen guten Eindruck hinterlassen, haben wir hier einige Ideen für dich:

  • Personalisierung
    Handgeschriebene Dankeskarten, personalisierte Aufkleber oder speziell für den Kunden angefertigte Verpackungsdesigns machen das Auspacken zu einem besonderen Erlebnis. Dies stärkt die Kundenbindung und fördert Mundpropaganda.
  • Umweltfreundliche Materialien
    Die Verwendung von recycelten oder biologisch abbaubaren Materialien spricht umweltbewusste Kunden an. Kraftpapier, Stoffreste oder biologisch abbaubares Füllmaterial sind nicht nur nachhaltig, sondern verleihen der Verpackung auch ein natürliches und authentisches Aussehen. Damit hilfst du auch nachhaltig Verpackungsmüll zu vermeiden.
  • Wiederverwendbare Verpackungen
    Kreativ gestaltete Verpackungen, die vom Kunden wiederverwendet werden können, wie z.B. kleine Stoffbeutel, handgemachte Schachteln oder Täschchen, bieten einen zusätzlichen Wert und unterstreichen die Nachhaltigkeit der Marke.
  • Themenverpackungen
    Passend zu Jahreszeiten, Feiertagen oder besonderen Anlässen gestaltete Verpackungen können die Aktualität und Attraktivität der Produkte steigern. Solche thematischen Verpackungen eignen sich hervorragend für limitierte Editionen oder besondere Werbeaktionen.

Präsenz auf einem Online-Marktplatz

  • Einen einprägsamen und wiedererkennbaren Namen
    Damit du dich von der Masse der Shops auf Online-Marktplätzen abheben kannst, brauchst du einen einprägsamen Namen mit Wiedererkennungswert. Wichtig ist allerdings auch neben der non-verbalen Erkennungswert, dass der Name bei Mund-zu-Mund-Propaganda nicht zu Verwechslungen führt und eindeutig ist. Zu guter Letzt sollte er auch nicht zu lange sein, damit z.B. auch die URL des Shops auf Werbematerialien passt und bei der Eingabe den potentiellen Kunden nicht überfordert.
  • Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
    Das gilt nicht nur für die Produktbilder – auf die wir im Übrigen auch gleich noch zu sprechen kommen, sondern auch für den Auftritt des Shops im Allgemeinen. Das Shoplogo sollte einfach und wiedererkennbar sein, da es in der Regel an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Größen auf dem Online-Marktplatz auftaucht. Bieten Shopsysteme weitere Möglichkeiten zur Individualisierung eines Shops an, so sollte davon unbedingt Gebrauch gemacht werden. Ein ansprechende Grafik als Shopheader wirkt oft wie ein Magnet und hält Kunden davon ab, den Shop vorschnell wieder zu verlassen. Eine einheitliche und durchgängige Farbgestaltung ist essentiell und macht einen professionellen Eindruck. Wo wir auch schon bei den Produktbildern sind.
  • Produktbilder
    Hier verschenkt ein Großteil der Verkäufer unendlich Potential. Das Produkt kann noch so gut sein, wenn man mit dem ersten Eindruck – dem Produktbild – daneben liegt. Unterschätze nicht die entgangenen Umsätze wegen schlechter Produktbilder. Diese sollten möglichst groß, scharf, hell und ohne viel ablenkenden Hintergrund fotografiert werden. Nutze die Möglichkeit, mehrere Produktbilder aus verschiedenen Blickwinkeln zu erstellen und diese zum Produkt hochzuladen. So hat der potentielle Käufer viel bessere Möglichkeiten, sich vom Produkt überzeugen zu können.

    Weiterführende Links:
    Wichtige Hinweise zu Produktbildern (kasuwa)
    Photoroom (APP-Tipp der Redaktion zur Erstellung toller Produktfotos)
  • Produkttitel / Produktbeschreibung
    Nicht alles kann mit einem Bild erschlagen werden, es bedarf natürlich einer möglichst ausführlichen textuellen Beschreibung eines Produktes. Der Titel ist sehr ausschlaggebend, da dieser für die Verlinkung eines Produktes innerhalb des Online-Marktplatzes verwendet wird und unbedingt zum Klicken anregen sollte. Es ist aber wichtig, kein Keyword-Stuffing zu betreiben und immer bei der objektiven Wahrheit zu bleiben. Wenn der Kunde klickt und ein gänzlich anderes Produkt vorfindet, dann ist er definitiv schnell wieder weg.
    Wichtig: Die Produkttitel und Beschreibungen dienen auch zur SEO (Search Engine Optimization, Suchmaschinenoptimierung) deines Shops und tragen maßgeblich dazu bei, dass deine Produkte zu relevanten Suchbegriffen z.B. über Google gut gefunden werden. Darauf werden wir aufgrund der Größe und Wichtigkeit des Themas in einem anderen Journal-Artikel genauer eingehen.
  • Kennzeichnungspflichten
    Abhängig von der Art der verkauften Waren können spezifische Kennzeichnungspflichten bestehen, wie z.B. Energieeffizienzlabels, Inhaltsstoffe, Sicherheitshinweise, verwendete Materialien, Unverträglichkeiten etc.
  • Kategorisierung
    Zuletzt nicht minder wichtig für die Auffindbarkeit deiner Produkte ist die gewissenhafte Einordnung in die entsprechend relevanten Kategorien. Es ist sehr frustrierend für Kunden, wenn sie komplett kategoriefremde Produkte innerhalb der Kategorien finden, als auch wenig zielführend, wenn die Produkte in den relevanten Kategorien nicht auffindbar sind.

Werbung/Vermarktung

Um einen Shop auf einem Online-Marktplatz erfolgreich zu machen, benötigst du Sichtbarkeit. Zum einen Sichtbarkeit innerhalb des Portals, zum anderen natürlich externe Sichtbarkeit. Dazu zählen Suchmaschinen, wie Google oder Bing, aber auch soziale Netzwerke, wie facebook, Instagram oder Pinterest. Gerade die letzten beiden sind stark visuell geprägte Netzwerke, wo du mit deinen tollen Produktbildern gleich doppelt punkten kannst.

Für folgende Dienste solltest du dir unbedingt einen Account registrieren und beginnen, deine Produkte dort vorzustellen, um follower und somit potentielle Kunden für deinen Shop zu generieren:

  • Pinterest (https://pinterest.com/de)
    Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine, mit der du Ideen wie Rezepte oder Einrichtungs- und Stylinginspiration findest. Bei den Milliarden von Pins auf Pinterest findest du immer inspirierende Ideen. Wenn dir Pins gefallen, merk sie dir auf Pinnwänden, damit du deine Ideen sortieren und leicht wiederfinden kannst. Hier kannst du deine Produkte schnell und einfach hochladen und einem breiten Publikum präsentieren.
    Tipp: kasuwa bietet eine Schnittstelle an, die es stark vereinfacht, deine Produkte auf Pinterest einzustellen.
  • Instagram (https://instagram.com)
    Instagram ist ebenfalls eine foto- und videobasierte Social Media Plattform in der du deinen followern schnell und einfach neue Produkte deines Shops präsentieren kannst. Auch hier kommen qualitativ hochwertige Produktbilder in jedem Fall besser weg.
  • facebook (https://facebook.com)
    facebook ist im Vergleich zu den anderen bisher genannten Plattformen eher noch textlastiger. Hier kommt auch der virale Effekt noch besser zur Geltung, da Beiträge geteilt und somit viral verbreitet werden können. Es bietet sich bei facebook z.B. auch an, ganze Seiten, wie z.B. Blogbeiträge etc. zu verlinken, nicht ausschließlich einzelne Produkte.

Alle genannten Plattformen bieten ausserdem die Möglichkeit, den eigenen Auftritt zu bewerben. Dazu stehen kostenpflichtige self service tools innerhalb der Dienste zur Verfügung, wo Preis, Zielgruppe und relevante Produkte definiert werden können und man selbständig Budgets planen und verwalten kann. kasuwa bietet an dieser Stelle auch an, gegen ein zusätzliches Werbeentgelt vollautomatisiert Werbung auf externen Plattformen (u.A. Google, facebook, Instagram und Pinterest) zu machen.

Aber auch innerhalb der Online-Marktplätze besteht die Möglichkeit, Werbeplätze für die eigenen Produkte zu buchen. Dabei gibt es einfache Modelle, die durch Algorithmen der Plattformen gesteuert werden, oder aber auch Systeme, die komplett durch den Verkäufer gebucht und gesteuert werden können. Auf kasuwa gibt es das sog. Werbewerkzeug, welches ein Prepaid-Konto darstellt, das aufgeladen werden und von dem aus dann zielgerichtete Werbung (z.B. innerhalb der Suche oder in den entsprechenden Kategorien) geschaltet werden kann.

Offline Marketing

Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist das Offline-Marketing. Das geht von der Herstellung von Flyern, die lokal verteilt werden kann bis hin zu Marketingartikeln, wie Aufkleber, Schlüsselanhänger oder Stempel. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Für die Vermarktung und Bewerbung deines Shops solltest du dir auch hier bereits sehr früh Gedanken machen, wie du hier aktiv werden möchtest.

Die Kombination verschiedener Offline-Werbemaßnahmen kann helfen, ein breiteres Publikum zu erreichen und die Online-Präsenz deines Geschäftes zu stärken. Wichtig ist, dass die Botschaft konsistent ist und die Zielgruppe präzise angesprochen wird.

  • Flyer und Broschüren
    Verteile diese in Gebieten, in denen sich deine Zielgruppe häufig aufhält. Du kannst Rabattcodes/Gutscheine oder QR-Codes hinzufügen, die direkt zu deinem Online-Shop führen.
  • Werbegeschenke und Merchandise
    Artikel wie T-Shirts, Stifte, Taschen oder Tassen mit deinem Logo und der URL zu deinem Shop können eine langfristige Erinnerungswirkung haben. Diese können auf Veranstaltungen verteilt oder in lokalen Geschäften ausgelegt werden.
  • Visitenkarten
    Neben den üblichen Kontaktinformationen kannst du einen QR-Code (der kasuwa Shop-Manager stellt dir schon einen passenden zur Verfügung) oder einen speziellen Angebotscode für deinen Online-Shop hinzufügen. Diese können bei Netzwerkveranstaltungen, Messen oder einfach im Alltag verteilt werden. Beachte, dass du diesen vorher in deinem Online-Shop Backend entsprechend anlegen musst, damit du Codes zur Verfügung hast, die du dann verteilen kannst.
  • Messen und Veranstaltungen
    Präsentiere deinen Online-Shop auf relevanten Messen und Veranstaltungen, wie es viele andere Anbieter bereits tun. Dies bietet die Möglichkeit, persönliche Beziehungen zu potenziellen Kunden aufzubauen und deine Produkte vorzustellen.
  • Lokale Partnerschaften
    Kontaktiere lokale Geschäfte oder Cafés, um deine Werbematerialien auszulegen oder gemeinsame Werbeaktionen durchzuführen. Dies kann viele potentielle Käufer aus deiner unmittelbaren Umgebung auf deinen Online-Shop aufmerksam machen und ist vergleichsweise günstig.
  • Fahrzeugwerbung
    Nutze Fahrzeugbeschriftungen oder Magnetschilder auf Firmen- oder sogar Privatfahrzeugen, um auf deinen Online-Shop hinzuweisen. Dies sorgt für dauerhafte Sichtbarkeit im Alltag.
  • Printanzeigen
    Schalte Anzeigen in lokalen oder thematisch passenden Zeitschriften und Zeitungen. Printmedien werden oft von einer loyalen Leserschaft genutzt, was dein Unternehmen einem interessierten Publikum zugänglich macht.
* Preise inkl. MwSt. (soweit erhoben), zzgl. Versand